03.11.2022
ArbeitsweltKarriere
Philomena Niebergall

Die Quarterlife-Crisis: eine unterschätzte Krise

Quarterlife-Crisis: im Gegensatz zur Midlife-Crisis haben Sie noch nie davon gehört?

Was ist die Quarterlife-Crisis?

Ähnlich wie die Midlife-Crisis markiert die Quarterlife-Crisis eine schwerwiegende Veränderung im Leben. Die Midlife-Crisis tritt um die Lebensmitte herum auf. Die Quarterlife-Crisis hingegen betrifft Menschen im Alter von Anfang bis Ende zwanzig. In dieser Zeit endet für viele junge Menschen der Lebensabschnitt ihrer Ausbildung oder ihres Studiums. Sie verlassen ihr sicheres Terrain und müssen sich nun bewähren. Dies beinhaltet oft mehr Verantwortung, an die man sich gewöhnen muss. Vielleicht finden sie auch nicht den Job, den sie sich gewünscht haben. Oder die Realität der Arbeitswelt weicht von ihren ursprünglichen Vorstellungen stark ab. All dies kann ein Gefühl der Überforderung auslösen und zu einer Quarterlife-Crisis führen.

 

Quarterlife-Crisis: Die Sinnkrise der Zwanziger wird häufig unterschätzt

Warum auf die Midlife-Crisis warten, wenn es doch schon die Quarterlife-Crisis gibt (pixabay/ElisaRiva)

 

7 Anzeichen für die Sinnkrise der Zwanziger

  1. Die Sorge, keinen passenden und sinnstiftenden Job zu finden
  2. Vergleiche mit anderen, die vermeintlich erfolgreicher sind
  3. Zukunftsängste und Unsicherheit
  4. Orientierungslosigkeit in Bezug auf den beruflichen Werdegang
  5. Unzufriedenheit mit eigenen Leistungen
  6. Identitätskrise
  7. Private und berufliche Konflikte

Nicht alle Punkte müssen zutreffen, damit eine Quarterlife-Crisis vorliegt. Ebenso ist diese Liste nicht abschließend.

Die Sinnkrise überwinden

Max Frisch hielt fest: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Am Anfang steht die Akzeptanz der Krise. Im nächsten Schritt kann man sich dann den potenziellen Lösungen widmen:
Welche Lebensbereiche sind von der Krise betroffen? Ist es der Beruf, das Liebesleben oder die Familie? Ist das Problem identifiziert, kann man sich um eine Lösung bemühen. Manchmal braucht es nur den Perspektivwechsel. Hat man wirklich das falsche Fach studiert? Oder entsprach nur das Praktikum nicht dem, was man sich vorgestellt hatte? Ist der Partner/die Partnerin wirklich die große Liebe, oder war es eher die erste Liebe? Hat man das Gefühl, enger an die Familie rücken zu müssen? Oder ist jetzt der richtige Zeitpunkt für mehr Unabhängigkeit?

Um sich nicht in der entfernten Zukunft zu verlieren, sollten sich die Überlegungen auf einen Zeithorizont von zwei bis fünf Jahren richten. Wo führt der aktuell eingeschlagene Weg mittelfristig hin? Welche Ziele hat man eigentlich? Wie lassen sich diese beiden Wege vereinen? Nicht auf alle Fragen muss man eine Antwort parat haben. Hier kann der Austausch mit Freunden und Familie hilfreich sein, um die Krise zu überwinden.

Ein neutraler Blick

Manchmal ist es aber auch einfacher, sich Unterstützung von außen zu holen. Eine neutrale Sicht auf die Situation kann einen wichtigen Beitrag zu einer guten Lösung leisten. Sie sind unsicher, wie Sie Ihren Weg gestalten müssen, um Ihre beruflichen Wünsche zu erfüllen? Mit unserer Karriereberatung stehen wir Ihnen gerne tatkräftig zur Seite.

 

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