10.11.2021
Bewerbung
Philomena Niebergall

Vier klassische Bewerbungsfragen und wie man sie beantwortet

Ach ja, die guten alten Bewerbungsfragen. Sie sind unsterblich, ominös und unberechenbar — oder? Nein! Okay, okay, vielleicht unsterblich, denn die ein oder andere Frage aus dem Bewerbungsgespräch werden wohl selbst Oma und Opa schon mal gehört haben, aber „ominös und unberechenbar“ sind die Fragen auf keinen Fall. Zumindest dann nicht mehr, wenn du dir diesen Blog-Beitrag durchgelesen hast!

Manche Bewerbungsfragen haben sich zu wahren Klassikern entwickelt.

Wie bitte? Bei den klassischen Bewerbungsfragen hoffen Kandidat*innen meistens vergebens, dass diese nicht mehr gestellt werden (istockphoto.com/Domepitipat)

 

Im Folgenden zeigen wir dir die vier Bewerbungsfragen, in Phasen unterteilt, die in so gut wie jedem Gespräch aufkommen. Und das Beste? Wir erklären dir noch, wie du die Fragen gekonnt und stressfrei beantwortest!

 

1. Die Eröffnung

Die meisten Vorstellungsgespräche beginnen mit Bewerbungsfragen wie „Können Sie mir etwas über sich erzählen?“ oder „Wollen Sie sich kurz vorstellen?“ – und sind nicht zu unterschätzen! Ganz wichtig: Dein Gegenüber hat deinen Lebenslauf gelesen. Dein Anschreiben, dein LinkedIn-Profil und dein beruflicher Werdegang sind bekannt. Diese Sachen musst du nicht ausführlich erzählen. Beschreibe dich und dein Leben in maximal zwei Minuten, ohne auszuschweifen, aber ergänzt um bislang unbekannte Infos. Achte auf Struktur und Charisma beim Sprechen, denn diese Frage dient dazu, einzuschätzen, ob du in die Firma passt und dich präsentieren kannst.

 

2. Die Vergangenheit

„Warum haben Sie Ihren vergangenen Job gekündigt?“. BAM, wenn das mal keine Frage ist! Oftmals wird diese Art von Bewerbungsfragen relativ am Anfang des Gesprächs gestellt. Zum Beispiel könnte nach Gründen für einen Wechselwunsch gefragt werden oder danach, was dir am besten und am wenigsten in deinem letzten Job gefallen hat. Hier wird versucht, deine potenziellen Probleme und Ziele zu identifizieren. Bist du freiwillig gegangen oder wurdest du entlassen? Waren persönliche, soziale oder berufliche Kompetenzen das Problem?

Hier ist wichtig: sei ehrlich, aber nicht negativ! Ehrlichkeit bringt dir nichts, wenn sie dich in ein negatives Licht rückt. Aber auch eine positive Lüge hilft dir nicht weiter, wenn sie dich am Ende deine Vertrauenswürdigkeit kostet. Erwähne keine Streitereien mit Kolleg*innen oder Führungskräften, kein mangelndes Interesse an der Branche oder Tätigkeit. Probiere lieber, Ziele in den Vordergrund zu stellen. Sprich darüber, wie dir die neue Stelle helfen kann, diese Ziele zu erreichen, und warum dir das wichtig ist!

 

3. Die Kehrseite der Medaille

Im Bewerbungsgespräch sollen häufig nicht nur die positiven Eigenschaften von Bewerbenden beleuchtet, sondern eben auch die Schattenseiten identifiziert werden. Jeder Mensch hat individuelle Stärken und Schwächen. Wir müssen nur wissen, wie wir sie richtig einsetzen und verkaufen!

Ganz wichtig: Es ist mittlerweile ein Fettnäpfchen, eine Stärke als Schwäche verkaufen zu wollen, nach dem Motto „Ich arbeite zu hart!“. Das sehen die Verantwortlichen oft als Zeichen fehlender Selbstreflexion und Mangel an Interesse, die eigenen Schwächen wirklich verändern zu wollen. Dennoch solltest du nicht deine schlechteste Eigenschaft auf dem Silbertablett servieren. Entscheide dich für eine Eigenschaft, die du gerne verändern würdest, die dich aber im beruflichen Kontext nicht einschränkt.

 

4. Der Abschluss

Das Gespräch neigt sich dem Ende zu, du hast es fast geschafft! Dass man die Bewerbungsfrage: „Noch Fragen?“ nicht mit einem „Nein“ verscheucht, haben mittlerweile wohl alle verstanden. Aber noch nicht alle wissen, wie man auf die Frage: „Würden Sie sich für uns entscheiden?“ am besten antwortet.

Eine solche Frage kommt oft gegen Ende, etwa zeitgleich mit der Frage, ob man denn schon andere Gespräche gehabt habe und wo man sich denn noch so beworben habe. Diese Fragen sind generell ein gutes Zeichen, denn sie sprechen dafür, dass Interesse an dir besteht. Sprich: positiv in Bezug auf das Unternehmen reagieren, nach potenziell weiteren Schritten im Bewerbungsverfahren fragen und wer mutig ist, kann hier auch die ein oder andere Frage einbauen, in etwa: „Warum haben Sie sich denn für dieses Unternehmen entschieden?“. Kommt aber natürlich ganz auf die Stimmung und den Stil des Gesprächs an!

 

Zu guter Letzt bleibt wohl nur zu sagen, dass ein Bewerbungsgespräch keine Vernehmung ist. Es ist eine Chance, den Entscheider*innen und der Firma zu zeigen, wer du bist und was du zu bieten hast. Also scheue dich nicht – authentisch und ehrlich ist es immer am besten!

Du möchtest sicher sein, dass du dich im Vorstellungsgespräch optimal präsentierst? Dann schau mal hier:

 

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